Bayern investiert auch in diesem Jahr weiter kräftig in den Ausbau der Pflegeinfrastruktur. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek am Freitag in Kronburg im Landkreis Unterallgäu anlässlich der Übergabe von Förderbescheiden an die Gemeinde Kronburg sowie die Vinzenz von Paul gGmbH für Projekte auf dem Adler Areal in Illerbeuren hingewiesen. Holetschek betonte: „Die Projekte zeigen beispielhaft, wie Innenstadtentwicklung und die sinnvolle Nutzung von leerstehenden Gebäuden gelingen können. Hier entsteht in zentraler Lage nicht nur eine Begegnungsstätte, sondern es werden auch neue Möglichkeiten der Pflege und Betreuung geschaffen.“

Der Minister ergänzte: „Solche Einrichtungen mit vielfältigem und individuellem Angebot gibt es leider immer noch viel zu wenig – dabei brauchen wir sie aber dringend. Ich freue mich daher umso mehr, dass wir mit unserem Investitionskostenförderprogramm ‚PflegesoNah‘ (Förderung der pflegerischen Versorgung im sozialen Nahraum) finanziell unterstützen können. Die Gemeinde Kronburg erhält 150.000 Euro, die Vinzenz von Paul gGmbH Soziale Dienste und Einrichtungen 780.000 Euro. Das ist gut investiertes Geld!“

Das Haus der Begegnung Kronburg im Ortsteil Illerbeuren wird Platz für Veranstaltungen mit bis zu 60 Personen bieten. Darüber hinaus wird ein Bürgerbüro angesiedelt, das zur Beratung und als Anlaufstelle für Seniorinnen und Senioren, Pflegebedürftige, An- und Zugehörige sowie ehrenamtlich Tätige dienen wird. Hermann Gromer, Bürgermeister der Gemeinde Kronburg, sagte: „Die Bebauung des Adler-Areals in der Dorfmitte von Illerbeuren ist ein ganz tolles, wichtiges und zukunftsweisendes Projekt und ein Mehrgewinn für die Gemeinde Kronburg. Insbesondere da somit der Verbleib älterer und pflegebedürftiger Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde gesichert wird. Ich bedanke mich recht herzlich für die Unterstützung durch das bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, das durch eine solche Förderung eine Umsetzung erst möglich macht.”

Die Vinzenz von Paul gGmbH Soziale Dienste und Einrichtungen wird zwölf Tagespflegeplätze und acht Plätze in einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft schaffen. Roy Hummel, stv. Geschäftsführer der Vinzenz von Paul gGmbH Soziale Dienste und Einrichtungen, erklärte: „Wir wissen, wie wichtig es für die Lebensqualität ist, auch mit Unterstützungsbedarf in der vertrauten Umgebung verweilen zu können. Mit innovativen Angeboten wie der Tagespflege oder mit ambulant betreuten Wohngemeinschaften bieten wir hierfür gerade im ländlichen Raum eine ideale Lösung an. Zwei Betreuungsformen, die wir bereits mehrfach an verschiedenen Standorten realisieren durften und die sowohl den Menschen mit Unterstützungsbedarf als auch ihren Angehörigen eine wesentliche Entlastung im Alltag versprechen.“

Holetschek unterstrich: „Die neuen Einrichtungen werden künftig für die pflegebedürftigen Bürgerinnen und Bürger vor Ort sowie für deren Angehörige eine große Unterstützung sein. So ist zum Beispiel die Schaffung von Tagespflegeplätzen besonders in kleineren Gemeinden sinnvoll, um den demografischen Herausforderungen im ländlichen Raum gerecht zu werden. Immer seltener gibt es Familien, in denen sich die Pflege hilfsbedürftiger Angehöriger auf mehrere Schultern verteilt. Deshalb brauchen wir Angebote, die das ausgleichen. Denn: Eine Entlastung der häuslich Pflegenden trägt dazu bei, Beruf, Familie und Pflege besser vereinbaren zu können. Das wiederum führt dazu, dass die Pflegebedürftigen möglichst lange in der gewohnten häuslichen Umgebung bleiben können.“

Der Minister betonte: „Wir wissen, dass das Thema Pflege eines unserer brennendsten Themen ist. Umso wichtiger ist es mir deshalb, die Pflegeinfrastruktur weiter zu stärken und noch mehr Geld zu investieren. Dafür setze ich mich nachdrücklich ein.“

Holetschek fügte hinzu: „Ein wichtiger Baustein hierbei ist unser bayerisches Förderprogramm ‚PflegesoNah‘, die Nachfrage danach ist sehr groß. Wir haben unser erfolgreiches Förderprogramm in den vergangenen Monaten überarbeitet und bis zum Jahr 2026 verlängert. Alleine für das Förderjahr 2022 wurden 93 Anträge mit einem Gesamtvolumen von knapp 204 Millionen Euro eingereicht. Im Haushalt 2022 waren insgesamt rund 79 Millionen Euro für das Programm verfügbar. 30 Projekte wurden ausgewählt. Das heißt: Ein Projekt, das letztlich in das Förderprogramm aufgenommen wird, muss überzeugen. Das ist hier in Kronburg der Fall.“

Weitere Informationen rund um die Förderrichtlinie finden Interessierte im Internet unter www.lfp.bayern.de/pflegesonah-investitionskostenrichtlinie/.