PRESSEMITTEILUNG
Nr. 264/GP 13.08.2023
Zahl der Pflegebedürftigen könnte in Bayern bis 2050 auf fast 1,1 Millionen steigen – Holetschek fordert von Bundesregierung raschen Pflegegipfel – Neues Webportal “Pflegebedarf 2050” startet am Montag
Nr. 264/GP 13.08.2023
Zahl der Pflegebedürftigen könnte in Bayern bis 2050 auf fast 1,1 Millionen steigen – Holetschek fordert von Bundesregierung raschen Pflegegipfel – Neues Webportal “Pflegebedarf 2050” startet am Montag
Neuen Prognosen des aktualisierten Pflegegutachtens Bayern 2050 zufolge könnte die Zahl der Pflegebedürftigen im Freistaat bis zum Jahr 2050 auf fast 1,1 Millionen Menschen ansteigen. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek am Sonntag in München hingewiesen. Der Minister erläuterte: „Im Dezember 2021 waren in Bayern bereits 578.147 Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes. Den aktuellen Prognosen zufolge wird diese Zahl bis 2050 deutlich steigen, und zwar auf bis zu 1.082.777 Menschen. Das sind fast 90.000 Pflegebedürftige mehr, als wir bisher erwartet hatten.“
Die Prognosen des Pflegegutachtens Bayern 2050 wurden auf Basis der neuesten Pflegestatistik 2021 aktualisiert. Holetschek betonte: „Die aktuelle Pflegestatistik und die neuen Prognosen verdeutlichen: Die Pflege ist eine der größten gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Denn mit der steigenden Zahl an Pflegebedürftigen nimmt auch der Bedarf an Pflegeplätzen und an Pflegepersonal zu. Wir müssen jetzt mit mutigen Lösungen die Weichen stellen und die Zukunft der Pflege nachhaltig gestalten.“
Der Minister forderte: „Auch die Bundesregierung muss sich ihrer Verantwortung stellen und endlich handeln. Bundesgesundheitsminister Lauterbach sollte alle Beteiligten rasch zu einem Pflegegipfel einladen. Die Herausforderung in der Pflege können Bund, Länder, Kommunen, Träger und Verbände nur in einem gemeinsamen Kraftakt lösen. Wir brauchen eine umfassende Reform, die die Pflegebedürftigen finanziell entlastet, die pflegenden Angehörigen angemessen unterstützt und die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte wirklich verbessert.“
Holetschek erläuterte: „Schon heute nimmt die Zahl der Pflegebedürftigen von Jahr zu Jahr zu. So hat sich die Zahl der Menschen, die zuhause gepflegt werden, seit der letzten Pflegestatistik aus dem Jahr 2019 um 18 Prozent erhöht. Die Zahl der Pflegebedürftigen, die Ende 2021 von ambulanten Diensten versorgt wurden, ist bayernweit im Vergleich zu 2019 um rund 5 Prozent gestiegen. Im teilstationären Bereich, also beispielsweise bei der Tages- oder Nachtpflege, ging die Zahl der versorgten Pflegebedürftigen um 6 Prozent und im vollstationären Bereich um 4,5 Prozent leicht zurück. Grund dafür war vor allem die Corona-Pandemie.“
Der Minister ergänzte: „Im Jahr 2021 waren in Bayern 89.224 Pflegekräfte in der Pflege und Betreuung von pflegebedürftigen Personen beschäftigt, davon 43.458 Pflegefachkräfte und 45.766 Pflegehilfskräfte. Schon im Basisszenario des Gutachtens steigt der Personalbedarf in der Langzeitpflege bis zum Jahr 2050 um insgesamt 53.328 Pflegekräfte auf 142.551 Pflegekräfte, jeweils in Vollzeit gerechnet. Das ist immens.“
Holetschek betonte: „Wie sich die Zahl der Pflegebedürftigen, aber auch die Zahl der Pflegeangebote und des Pflegepersonals von 2017 bis 2021 im Detail tatsächlich entwickelt hat und wie die Prognosen bis ins Jahr 2050 konkret aussehen, zeigt ab Montag im Internet unser neues Portal www.pflegebedarf2050.bayern.de anschaulich.“ Mit dem Portal Pflegebedarf 2050 werden die Inhalte des Gutachtens digital zur Verfügung gestellt und können auch auf regionaler Ebene ausgegeben werden. So erhalten die kreisfreien Städte, Landkreise und Bezirke Unterstützung bei der Erstellung der Pflegebedarfsplanung.
Der Minister fügte hinzu: „Mir ist wichtig, dass Pflege für alle Menschen zugänglich und qualitativ hochwertig bleibt. Pflegebedürftige sollen vor Ort die Pflege bekommen, die auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Dafür brauchen wir eine Pflegeversorgungsstruktur, die sich am tatsächlichen Bedarf vor Ort orientiert ist. Dabei gehen wir Hand in Hand mit den Kommunen – für das Wohl und die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger.“
Bayern hat gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden, der Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassenverbände und dem Landesamt für Pflege das Konzept „Gute Pflege. Daheim in Bayern.“ entwickelt und ein gemeinsames Strategiepapier zum Ausbau der Pflegeinfrastruktur beschlossen. Mit einem ganzen Maßnahmenbündel werden gemeinsam bedarfsgerechte pflegeorientierte Strukturen gestärkt und auch neue Strukturen geschaffen.
Das Webportal ist ab Montag (14.8.) unter www.pflegebedarf2050.bayern.de abrufbar. Dort steht auch das aktualisierte Pflegegutachten zum Download bereit.
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Nr. 264/GP 13.08.2023
Zahl der Pflegebedürftigen könnte in Bayern bis 2050 auf fast 1,1 Millionen steigen – Holetschek fordert von Bundesregierung raschen Pflegegipfel – Neues Webportal “Pflegebedarf 2050” startet am Montag
Nr. 264/GP 13.08.2023
Zahl der Pflegebedürftigen könnte in Bayern bis 2050 auf fast 1,1 Millionen steigen – Holetschek fordert von Bundesregierung raschen Pflegegipfel – Neues Webportal “Pflegebedarf 2050” startet am Montag
Neuen Prognosen des aktualisierten Pflegegutachtens Bayern 2050 zufolge könnte die Zahl der Pflegebedürftigen im Freistaat bis zum Jahr 2050 auf fast 1,1 Millionen Menschen ansteigen. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek am Sonntag in München hingewiesen. Der Minister erläuterte: „Im Dezember 2021 waren in Bayern bereits 578.147 Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes. Den aktuellen Prognosen zufolge wird diese Zahl bis 2050 deutlich steigen, und zwar auf bis zu 1.082.777 Menschen. Das sind fast 90.000 Pflegebedürftige mehr, als wir bisher erwartet hatten.“
Die Prognosen des Pflegegutachtens Bayern 2050 wurden auf Basis der neuesten Pflegestatistik 2021 aktualisiert. Holetschek betonte: „Die aktuelle Pflegestatistik und die neuen Prognosen verdeutlichen: Die Pflege ist eine der größten gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Denn mit der steigenden Zahl an Pflegebedürftigen nimmt auch der Bedarf an Pflegeplätzen und an Pflegepersonal zu. Wir müssen jetzt mit mutigen Lösungen die Weichen stellen und die Zukunft der Pflege nachhaltig gestalten.“
Der Minister forderte: „Auch die Bundesregierung muss sich ihrer Verantwortung stellen und endlich handeln. Bundesgesundheitsminister Lauterbach sollte alle Beteiligten rasch zu einem Pflegegipfel einladen. Die Herausforderung in der Pflege können Bund, Länder, Kommunen, Träger und Verbände nur in einem gemeinsamen Kraftakt lösen. Wir brauchen eine umfassende Reform, die die Pflegebedürftigen finanziell entlastet, die pflegenden Angehörigen angemessen unterstützt und die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte wirklich verbessert.“
Holetschek erläuterte: „Schon heute nimmt die Zahl der Pflegebedürftigen von Jahr zu Jahr zu. So hat sich die Zahl der Menschen, die zuhause gepflegt werden, seit der letzten Pflegestatistik aus dem Jahr 2019 um 18 Prozent erhöht. Die Zahl der Pflegebedürftigen, die Ende 2021 von ambulanten Diensten versorgt wurden, ist bayernweit im Vergleich zu 2019 um rund 5 Prozent gestiegen. Im teilstationären Bereich, also beispielsweise bei der Tages- oder Nachtpflege, ging die Zahl der versorgten Pflegebedürftigen um 6 Prozent und im vollstationären Bereich um 4,5 Prozent leicht zurück. Grund dafür war vor allem die Corona-Pandemie.“
Der Minister ergänzte: „Im Jahr 2021 waren in Bayern 89.224 Pflegekräfte in der Pflege und Betreuung von pflegebedürftigen Personen beschäftigt, davon 43.458 Pflegefachkräfte und 45.766 Pflegehilfskräfte. Schon im Basisszenario des Gutachtens steigt der Personalbedarf in der Langzeitpflege bis zum Jahr 2050 um insgesamt 53.328 Pflegekräfte auf 142.551 Pflegekräfte, jeweils in Vollzeit gerechnet. Das ist immens.“
Holetschek betonte: „Wie sich die Zahl der Pflegebedürftigen, aber auch die Zahl der Pflegeangebote und des Pflegepersonals von 2017 bis 2021 im Detail tatsächlich entwickelt hat und wie die Prognosen bis ins Jahr 2050 konkret aussehen, zeigt ab Montag im Internet unser neues Portal www.pflegebedarf2050.bayern.de anschaulich.“ Mit dem Portal Pflegebedarf 2050 werden die Inhalte des Gutachtens digital zur Verfügung gestellt und können auch auf regionaler Ebene ausgegeben werden. So erhalten die kreisfreien Städte, Landkreise und Bezirke Unterstützung bei der Erstellung der Pflegebedarfsplanung.
Der Minister fügte hinzu: „Mir ist wichtig, dass Pflege für alle Menschen zugänglich und qualitativ hochwertig bleibt. Pflegebedürftige sollen vor Ort die Pflege bekommen, die auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Dafür brauchen wir eine Pflegeversorgungsstruktur, die sich am tatsächlichen Bedarf vor Ort orientiert ist. Dabei gehen wir Hand in Hand mit den Kommunen – für das Wohl und die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger.“
Bayern hat gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden, der Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassenverbände und dem Landesamt für Pflege das Konzept „Gute Pflege. Daheim in Bayern.“ entwickelt und ein gemeinsames Strategiepapier zum Ausbau der Pflegeinfrastruktur beschlossen. Mit einem ganzen Maßnahmenbündel werden gemeinsam bedarfsgerechte pflegeorientierte Strukturen gestärkt und auch neue Strukturen geschaffen.
Das Webportal ist ab Montag (14.8.) unter www.pflegebedarf2050.bayern.de abrufbar. Dort steht auch das aktualisierte Pflegegutachten zum Download bereit.