Genossenschaften für das Gemeinwesen –
Fachgespräch am Bayerischen Landesamt für Pflege

Wie können Bürgergenossenschaften die Lebensqualität der Menschen vor Ort verbessern? Wie läuft die Gründung einer Bürgergenossenschaft ab? Birgt die Gründung auch Nachteile? Diese und weitere Fragen sind jetzt bei der zweiten Ausgabe der „Fachgespräche am LfP“ diskutiert worden.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie hat die innova eG, Entwicklungsagentur für genossenschaftliche Lösungen, vor kurzem Bürgergenossenschaften als neue Form der wirtschaftlichen Selbsthilfe untersucht (https://www.innova-eg.de/seite/512280/studien,-berichte,-analysen.html). „Diese Studie nehmen wir zum Anlass, um über Chancen solcher Genossenschaften zu sprechen“, erklärte Achim Uhl, der Leiter des Bayerischen Landesamtes für Pflege (LfP) in Amberg. „Bürgergenossenschaften entstehen in allen gesellschaftlichen Bereichen – und zwar da, wo Bürgerinnen und Bürger Defizite erkennen und sich gemeinsam engagieren“, erläuterte Dr. Kristina Bayer von der innova eG. Bürgergenossenschaften sind Unternehmen, die ergänzende Dienstleistungen zur Verfügung stellen, beispielsweise auch für ältere Menschen, damit sie möglichst lange in ihrem eigenen Wohnumfeld bleiben können.

Bürgergenossenschaften verfolgen im Gegensatz zu klassischen Genossenschaften ihre Ziele nicht nur zum Vorteil der Mitglieder. Sie verstehen sich als Beitrag für das Gemeinwesen. Ihre Leistungen verbessern vielerorts die Lebensqualität der Menschen vor Ort. „Wenn gewohnte Formen der Daseinsvorsorge nicht mehr ausreichend funktionieren, können innovative Angebote durch bürgerschaftliches Engagement unterstützen“, so Uhl. „Das freiwillige bürgerschaftliche Engagement kann aber nicht unbegrenzt abgerufen werden. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Unterstützung und Beteiligung der Kommunen.“

Ein Projekt, das der Seniorenselbsthilfe zum Erfolg verhelfen möchte, ist das Projekt „TeilGABE“. Im Rahmen des Projektes läuft derzeit eine Befragung zum Thema „Seniorengenossenschaften“. Interessierte finden weitere Informationen hierzu unter www.teilgabe.net. „Wir untersuchen zum Beispiel, wie Dachgenossenschaften dabei helfen können, dass einzelne Seniorengenossenschaften gut funktionieren“, schilderte Joschka Moldenhauer, Mitarbeiter in dem Projekt bei der Kölner Universität. „Mit dem Wissen der Forschungsarbeit wollen wir aber auch ganz praktisch einen Prototyp einer Dachorganisation im Bereich der gemeinschaftlichen Selbsthilfe von Seniorinnen und Senioren entwickeln.“

„Eine solche Dachgenossenschaft ist eine wichtige Unterstützung, um Seniorengenossenschaften zu begleiten, bis gewissen Strukturen aufgebaut sind.“, fügte Dr. Burghard Flieger von der innova eG hinzu. „Die Gründung einer Genossenschaft ist nämlich wesentlich schwieriger und langwieriger, als die eines Vereins. Wer unkomplizierte Selbsthilfe haben will, macht das oft über einen Verein. Wenn die Selbsthilfe allerdings wirtschaftlich angelegt sein soll, ist eine Genossenschaft besser.“ Dachgenossenschaften seien aber laut Dr. Flieger nicht nur bei der Gründung hilfreich. „Sie helfen, die Genossenschaften dauerhaft gut aufzustellen. Dinge wie Spendenakquise, Fördermittelbeantragung oder Beschaffung von Abrechnungssoftware funktionieren im Verbund oft einfacher.“

Das Fazit: „Bürgergenossenschaften sind ein echter Mehrwert für Kultur und Miteinander im sozialen Nahraum“, resümierte LfP-Leiter Achim Uhl. „Sie haben vor allem im ländlichen Raum großes Potenzial für die Daseinsvorsorge und können ein Baustein vor Ort sein, um Infrastrukturen für ältere Menschen sicherzustellen.“

Das nächste Online-Fachgespräch des LfP ist bereits geplant. Dabei geht es am 16. Juni 2022 um das Thema „Community Health Nursing und Caring Community“.

Genossenschaften für das Gemeinwesen –
Fachgespräch am Bayerischen Landesamt für Pflege

Wie können Bürgergenossenschaften die Lebensqualität der Menschen vor Ort verbessern? Wie läuft die Gründung einer Bürgergenossenschaft ab? Birgt die Gründung auch Nachteile? Diese und weitere Fragen sind jetzt bei der zweiten Ausgabe der „Fachgespräche am LfP“ diskutiert worden.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie hat die innova eG, Entwicklungsagentur für genossenschaftliche Lösungen, vor kurzem Bürgergenossenschaften als neue Form der wirtschaftlichen Selbsthilfe untersucht (https://www.innova-eg.de/seite/512280/studien,-berichte,-analysen.html). „Diese Studie nehmen wir zum Anlass, um über Chancen solcher Genossenschaften zu sprechen“, erklärte Achim Uhl, der Leiter des Bayerischen Landesamtes für Pflege (LfP) in Amberg. „Bürgergenossenschaften entstehen in allen gesellschaftlichen Bereichen – und zwar da, wo Bürgerinnen und Bürger Defizite erkennen und sich gemeinsam engagieren“, erläuterte Dr. Kristina Bayer von der innova eG. Bürgergenossenschaften sind Unternehmen, die ergänzende Dienstleistungen zur Verfügung stellen, beispielsweise auch für ältere Menschen, damit sie möglichst lange in ihrem eigenen Wohnumfeld bleiben können.

Bürgergenossenschaften verfolgen im Gegensatz zu klassischen Genossenschaften ihre Ziele nicht nur zum Vorteil der Mitglieder. Sie verstehen sich als Beitrag für das Gemeinwesen. Ihre Leistungen verbessern vielerorts die Lebensqualität der Menschen vor Ort. „Wenn gewohnte Formen der Daseinsvorsorge nicht mehr ausreichend funktionieren, können innovative Angebote durch bürgerschaftliches Engagement unterstützen“, so Uhl. „Das freiwillige bürgerschaftliche Engagement kann aber nicht unbegrenzt abgerufen werden. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Unterstützung und Beteiligung der Kommunen.“

Ein Projekt, das der Seniorenselbsthilfe zum Erfolg verhelfen möchte, ist das Projekt „TeilGABE“. Im Rahmen des Projektes läuft derzeit eine Befragung zum Thema „Seniorengenossenschaften“. Interessierte finden weitere Informationen hierzu unter www.teilgabe.net. „Wir untersuchen zum Beispiel, wie Dachgenossenschaften dabei helfen können, dass einzelne Seniorengenossenschaften gut funktionieren“, schilderte Joschka Moldenhauer, Mitarbeiter in dem Projekt bei der Kölner Universität. „Mit dem Wissen der Forschungsarbeit wollen wir aber auch ganz praktisch einen Prototyp einer Dachorganisation im Bereich der gemeinschaftlichen Selbsthilfe von Seniorinnen und Senioren entwickeln.“

„Eine solche Dachgenossenschaft ist eine wichtige Unterstützung, um Seniorengenossenschaften zu begleiten, bis gewissen Strukturen aufgebaut sind.“, fügte Dr. Burghard Flieger von der innova eG hinzu. „Die Gründung einer Genossenschaft ist nämlich wesentlich schwieriger und langwieriger, als die eines Vereins. Wer unkomplizierte Selbsthilfe haben will, macht das oft über einen Verein. Wenn die Selbsthilfe allerdings wirtschaftlich angelegt sein soll, ist eine Genossenschaft besser.“ Dachgenossenschaften seien aber laut Dr. Flieger nicht nur bei der Gründung hilfreich. „Sie helfen, die Genossenschaften dauerhaft gut aufzustellen. Dinge wie Spendenakquise, Fördermittelbeantragung oder Beschaffung von Abrechnungssoftware funktionieren im Verbund oft einfacher.“

Das Fazit: „Bürgergenossenschaften sind ein echter Mehrwert für Kultur und Miteinander im sozialen Nahraum“, resümierte LfP-Leiter Achim Uhl. „Sie haben vor allem im ländlichen Raum großes Potenzial für die Daseinsvorsorge und können ein Baustein vor Ort sein, um Infrastrukturen für ältere Menschen sicherzustellen.“

Das nächste Online-Fachgespräch des LfP ist bereits geplant. Dabei geht es am 16. Juni 2022 um das Thema „Community Health Nursing und Caring Community“.